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Theatermarketing Beispiele

Besucherorientiertes Theatermarketing ohne Verrat der Kunst? 4 Theatermarketing Beispiele zeigen, wie das geht.

Besucherorientierte Theaterkommunikation ohne Verrat an der Kunst? 4 Theatermarketing Beispiele zeigen, wie das geht.

Was bedeutet Theatermarketing?

Theatermarketing bezeichnet alle Maßnahmen, um das Theater als Kunstform und die damit in Verbindung stehenden Aufführungen einem größeren Publikum bekannt zu machen. Das geschieht in analoger Form mittels Programmheften, Spielplänen, Postkarten und Anzeigen, aber ebenso auf digitale Weise via Newslettern und kreativen Posts auf den gängigen Social-Media-Kanälen. Das Marketing im Theater geht dabei Hand in Hand mit der Dramaturgie, um die Inhalte, das Design und die Produktion des Marketingmaterials zusammen mit damit beauftragten Grafikagenturen zu besprechen. Das Corporate Design wiederum bespricht das für das Theatermarketing verantwortliche Team in Kooperation mit dem Intendanten, um das betreffende Theater von ähnlichen Kulturstätten abzuheben und ein unverwechselbares Profil zu schaffen. Ein strategischer Marketingplan dient aber in erster Linie dazu, die eigenen Vorstellungen und neuen Aufführungen nach außen zu tragen. Nicht zuletzt umfasst das Theatermarketing Recherchen über das Zielpublikum, um die Werbekampagnen und Veranstaltungen mit dessen Ansprüche in Verbindung setzen zu können. Von anderen Formen des Marketings unterscheidet sich Theatermarketing dadurch, dass es sich auf ein bestimmtes Produkt und Ereignis konzentriert und weniger eine eigene Marke schaffen möchte. Wichtigstes Ziel ist eine positive Resonanz in den Medien. Die Begrenzung des Kartenverkaufs in einem begrenzten Zeitraum schafft zudem ein Gefühl der Dringlichkeit.

Die Kunst des Theatermarketings

Das Theater zählt zur Darstellenden Kunst und das gilt in ähnlicher Weise für die Vermarktung der Kunstform Theater. Ein wichtiger Bestandteil davon bildet das Strategische Marketing, um überhaupt erst einmal Interesse bei einem breiteren Publikum für diese vielseitige Kunstform zu wecken. Natürlich verfügen die meisten Theater über ein treues Stammpublikum, doch auch für dieses ist es durchaus möglich, neue und überraschende Aspekte des Theaters zu offenbaren. Gegenwärtig zielt erfolgreiches Theatermarketing vor allem auf eine starke Präsenz in den Social Media ab. Aufmerksamkeit und Reichweite lassen sich damit deutlich erhöhen. Über Social Media ist es zudem möglich, auch kurzfristig erfolgversprechende Kampagnen zu lancieren. Gerade bei der kreativen und überzeugenden Bespielung hängen viele Theater noch ein ganzes Stück hinterher. Die strengen Hierarchien in vielen Theatern verhindern bislang noch ein strategisch kluges und ansprechendes Marketing. Am besten wäre es, wenn die Theaterkünstler selbst aktiv Marketing betreiben dürften. Zum Einsatz kommen ganz unterschiedliche Strategien, die sich analoge und digitale Wege gleichermaßen zunutze macht, aber auch auf Veranstaltungen und Vorführungen setzt.

In letzter Zeit tauchte wiederholt die Frage auf, ob Theater „instagrammable“ sein müssen. Bisher scheinen die Theater hierzulande eher uninteressant für Instagrammer zu sein. Viele sind zwar auf der Plattform präsent, binden aber noch zu selten Schauspieler und Influencer ein, um über anstehende Aufführungen oder Veranstaltungen zu berichten. Ein Blick hinter die Kulissen für die Follower kann ebenfalls dabei helfen, neue Zuschauer zu gewinnen.

Erfolgreiche Theatermarketing Beispiele

Werbekampagne des Thalia-Theaters in Hamburg gegen die Schnelllebigkeit

Das renommierte Thalia-Theater in Hamburg machte mit einer beachtenswerten Kampagne auf sich aufmerksam. Trotz der Prominenz der Spielstätte, mangelt es zeitweise an Besuchern. Zusammen mit der Agentur Nordpol+ setzte das Thalia-Theater daraufhin eine transmediale Kampagne um, die darauf abzielte, neue Abonnenten für sich zu gewinnen. Das Motto der Kampagne lautete „Langzeitbeziehung“. Es zielte darauf ab, einen Gegenpol zur Schnelllebigkeit und Unverbindlichkeit in der heutigen Zeit zu setzen. Mit dieser Problematik setzt sich die Kampagne aktiv auseinander und möchte Planungssicherheit durch neue Abos für Leute generieren, die sich Zeit für Theater nehmen, um dadurch einen Mehrwert zu schaffen. Das Programm des Thalia-Theaters erfährt immer wieder vielbeachtete Würdigung, gerade auch in Form von Preisen und Auszeichnungen. Wie das Deutsche Schauspielhaus, eine weitere renommierte Bühne Hamburgs, ist es aufgeschlossen gegenüber Pop- und Subkultur. Insgesamt präsentiert sich die Theaterlandschaft Hamburgs äußert vielfältig, mit mehr als 40 Bühnen. Damit ist Hamburg ein Schwergewicht in der deutschen Theaterlandschaft. Natürlich fehlt da ein Theaterschiff ebenso wenig. Mehr Informationen hier.

Marketingkampagnen der Schaubühne in Berlin

In der Schaubühne Berlin startet traditionell jede Spielzeit mit einer neuen Marketingkampagne. Wie das Thalia-Theater in Hamburg setzte die Schaubühne dazu eine transmediale Kampagne um, die in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Christian Jankowski erfolgte. Für die Spielzeit 2018/2019 lautete der Titel „We are innocent when we sleep“. Dazu zeigte die Kampagne Bilder von schlafenden Personen und deren erste Woche nach dem Aufwachen. Die Bilder fanden sich als Plakate im gesamten Stadtgebiet von Berlin verteilt. Im Programm des Theaters wurden die Zitate ebenfalls abgedruckt. Zeitgleich startete die Schaubühne Videos und Fotos auf Instagram mit demselben Inhalt. Die Kritik auf diese Kampagne fiel gemischt aus, stieß jedoch auf eine große Medienresonanz. In den folgenden Jahren setzte die Schaubühne seine Kampagnen in Zusammenarbeit mit renommierten Künstlerinnen und Künstlern fort. Derart entstanden außergewöhnliche Plakatserien, die sich sogar als temporäre Ausstellungen in das Stadtbild Berlins einschrieben. Mehr Informationen hier.

„Ma place est dans la salle“ – Theatermarketing in Frankreich

In Frankreich taten sich Kulturschaffende nach den verheerenden Terroranschlägen auf das Bataclan-Theater in Paris im Jahr 2015 zusammen, um gemeinsam mit der Kampagne „Ma place est dans la salle“ auf die leer bleibenden Theater und Spielstätten zu reagieren. Sie riefen die Bürger dazu auf, wieder ins Theater zu gehen und organisierten binnen einer Woche mehr als 150 Theaterinszenierungen und Shows unter dem zitierten Motto. Sämtliche Aufführungen firmierten unter diesen Worten. Das Marketing erfolgte durch eine Flut an Druckerzeugnissen und Posts in den Social Media. So wollten sie den negativen Trend bei den Besucherzahlen umkehren. An der konzertierten Aktion beteiligten ich über 50 Pariser Theater, darunter Le Lido, Mogador, Bobino und das Théâtre du Châtelet. Damit verbunden war aber ein erheblicher logistischer Aufwand, denn es hieß mehr als 200 Plakate in kürzester Zeit zu retuschieren. Mehr Informationen hier.

Die Münchner Schauburg – Plakatkampagne Freiheit

In der Münchner Schauburg liegt ein Schwerpunkt auf Kinder- und Jugendtheater. Kinder spielen in der Bühne direkt in die Vermittlungsarbeit hinein. Sie bildet damit eine der renommiertesten Bühnen in Deutschland für junges Publikum. Die Kommunikation soll zugleich digitaler und besucherorientierter gestaltet werden. So soll mittelfristig die Gewinnung eines jüngeren Publikums gelingen. Schulen und Kitas bezieht das Theater ebenfalls aktiv in seine Programmgestaltung mit ein. 2020 fand eine großangelegte Plakatkampagne statt, die sich aktiv mit dem Thema Meinungs- und Pressefreiheit auseinandersetzte. Begleitend zur Plakatkampagne setzte die Münchner Schauburg eine Instagram-Kampagne unter dem Hashtags #Plakatkampagbe und #Freiheit um. Ähnliche Aktionen folgten danach. Zur Verbreitung des Theaters für junge Leute trägt auch eine mobile Version des Theaters bei. Das heißt, die Theatertruppe sucht direkt Kitas und Schulen auf, um dort Aufführungen zum Besten zu geben. Auf den sozialen Medien zeigt die Bühne eine starke Präsenz und zieht mit seinen bunten Fotos unweigerlich die Aufmerksamkeit vieler Besucher auf sich. Mehr Informationen hier.

Was diese Theatermarketing Beispiele für Sie bedeuten

Theatermarketing ist ein Bereich der Kommunikation, der deutlich unterrepräsentiert ist in Forschung und Marketingliteratur. Ein einzelnes Standardwerk ergibt die Literaturrecherche. Storytelling spielt gerade auch im Marketing für den Theaterbetrieb eine herausragende Rolle. Was die ansprechende Bespielung der sozialen Netzwerke angeht, hinken viele kleinere Theater der heutigen Zeit noch hinterher. Hier verbirgt sich ein enormes Potenzial, um Zielgruppen jenseits des Stammpublikums zu gewinnen. Im Zentrum muss immer die Frage stehen, wie das Theatermarketing beim Zielpublikum ankommt und ob es verfängt. Erreichen die Kampagnen überhaupt jüngere Leute zwischen 18 und 30 Jahren? Vermittlung und Marketing müssen dazu eine fruchtbare Liaison eingehen. Vielerorts lässt das Marketing im Theaterbereich noch sehr zu wünschen übrig, um interessierte Nicht-Besucher auch wirklich für ein Haus zu gewinnen.  Ein spannendes Feld, auf dem man viel falsch, aber auch viel richtig machen kann. Gerne empfehlen wir uns in diesem Zusammenhang als Theatermarketing Agentur und Kulturmarketing Agentur.

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