Facebook-Kampagne zu Persönlichkeitsrechten von Kindern im digitalen Raum
Kinderfotos im Netz. Wie schützt man Kinder im Digitalen Raum. Persönlichkeitsrechte und Schutz auf TikTok, Instagram, Facebook und Co.
Haben Kinder Persönlichkeitsrechte im Internet? Schaut man sich an, welche Kinderbilder Erwachsene in sozialen Medien posten, dann bekommt man bisweilen das Gefühl, dass diese sich eher als Mamas und Paparazzi sehen anstatt als verantwortungsvoll handelnde Menschen.
Die Gründe dafür sind vielfältig und oft spielt eine gewisse Arglosigkeit eine Rolle. Dabei haben auch kleine Kinder Persönlichkeitsrechte, die es im digitalen Raum zu schützen gilt. Und genau hier soll die Kampagne ansetzen, die wir in den letzten 6 Monaten zusammen mit dem Deutschen Kinderhilfswerk (DKHW) erarbeitet haben.
Der Public Affairs Ansatz arbeitet mit sechs aussagekräftigen, prägnanten Bildmotiven und entsprechenden Claims. Diese Bildmotive werden über einen Zeitraum von ca. drei Wochen auf Facebook geschaltet und führen die Nutzerinnen und Nutzer auf eine entsprechende Landing-Page mit Informationen rund um den verantwortungsbewussten Umgang mit Kinderfotos in Sozialen Medien.
Die Motive sollen die Erwachsenen, und hier insbesondere Eltern, für die Persönlichkeitsrechte von Kindern in Sozialen Medien sensibilisieren. Dabei sollen den Erwachsenen aber keine Vorschriften gemacht werden, sondern sie in erster Linie zur Selbstreflexion und zum Dialog mit ihren Kindern anregen. Denn das Posten von Bildern oder von Informationen über Kinder ohne deren Zustimmung ist aus kinderrechtlicher Sicht in vielerlei Hinsicht bedenklich. Es verletzt die Privatsphäre der Kinder, es widerspricht auch ihrem Recht auf Beteiligung und letztlich sind Fotos im Netz frei zugänglich und können auch in falsche Hände geraten.
Eine in der letzten Woche vom Deutschen Kinderhilfswerk veröffentlichte repräsentative Umfrage kommt zu dem Ergebnis, dass viele Erwachsene ein fehlendes Problembewusstsein in Bezug auf die Persönlichkeitsrechte von Kindern haben, wenn es um die Veröffentlichung von Informationen oder Bildern über Soziale Medien wie WhatsApp, Facebook oder Instagram geht. 34 Prozent derjenigen, die Bilder und Informationen von Kindern posten, gaben an, Kinder dabei gar nicht einzubeziehen, 30 Prozent informieren die Kinder lediglich darüber. Eine explizite Erlaubnis der Kinder holt nur eine Minderheit von 31 Prozent der Befragten ein.
Die Facebook-Kampagne erfolgt im Rahmen eines Projektes der Koordinierungsstelle Kinderrechte des Deutschen Kinderhilfswerkes. Die Koordinierungsstelle Kinderrechte begleitet die Umsetzung der aktuellen Strategie des Europarates für die Rechte des Kindes und wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
Mehr Informationen:
- www.dkhw.de/kinderfotos-im-netz
- Beiträge bei WELT, STERN, RTL und der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG