2012 – Mit Engeln auf dem Müll

„Engel. Singen. Hören.“ heißt das Stück des Kinderopernprojekts der Berliner Caritas in Zusammenarbeit mit der Staatsoper. Es ist das wichtigste kulturdidaktische Jugendprojekt der Hauptstadt in diesem Jahr. Für die Kinder aus sozial benachteiligten Familien ist das Lichtenberger Projekt ein Schritt in eine andere Welt. Nicht nur wegen der so genannten Hochkultur, die hier vermittelt wird, sondern weil sie in einem mehrmonatigen Projekt mit Theaterexperten und Barenboim Musikern lernen, was man erreichen kann, wenn man gefördert und gefordert wird. Für viele eine sehr prägende Erfahrung in ihrem Leben. Thekla Heineke hat selbst viele Jahre diverse Kulturpädagogische Theaterprojekte mit Minderheiten und benachteiligten Jugendlichen mit geleitet und mitgespielt, unter anderem mit dem Kussi Weiss ensemble die Lebensgeschichte des Sintiführer Gustav Klimmt und weiss, wie wertvoll das ist.

Für das Stück „Engel. Singen. Hören.” treten wir an, um eine einmalige Bildwelt bzw. einmalige Kampagnenmotive zu entwickeln, die dem Projekt die Sichtbarkeit geben soll, die es verdient. Gemeinsam mit Fotograf Sebastian Hänel und einigen Kindern aus dem Stück inszenieren wir ein äußerst kniffliges Fotoshooting. Das Thema “Müllhalde” ist schon vage durch das Stück gesetzt. Aber da es Müllhalden in Deutschland schon lange nicht mehr gibt, bleibt uns nichts anderes übrig, als uns einen Lastwagen voll Müll zu leihen (Dank an die Berliner Stadtreinigung) und auf einem Schuttabladeplatz bei glühender Hitze Mensch und Material an ihre psychisch-physischen Schmelzpunkte zu bringen.

Am Ende wird diese Mixtur aus Kulturmarketing, Sozialmarketing und Public Affairs ein großer Erfolg. Über einen Monat schmücken die außergewöhnlichen Plakate für Staatsoper und Caritas die Hauptstadt. Darüber freuen wir uns sehr, denn die Bilder gehören zu den poetischsten, die unter unserer Feder entstanden sind.

Die Vergangenheit vergeht nicht, sie ist immer gegenwärtig, manchmal ist sie auch die Zukunft. Bei uns begann alles im Jahr 2000, als Thekla Heineke und Stefan Mannes kakoii gründeten. Die hier gezeigten Projekten sind Auszüge aus unseren Archiven. Das ist nicht nur spannend und unterhaltsam, sondern hat auch noch einen besonderen Aspekt, den es nur in inhabergeführten Agenturen gibt. Dieselben Köpfe, die sich vor vielen Jahren eine gute Idee ausgedacht haben, denken mit demselben Kopf auch heute über gute Ideen nach – sogar mit deutlich mehr Erfahrung. Die Vergangenheit ist lebendig in Gegenwart und Zukunft.

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