KI Fundraising – ein Game Changer?

Künstliche Intelligenz im Fundraising for Non-Profits. Einsatz, Datenschutz, Fördermittel, Microsoft, ChatGPT & Co.
Künstliche Intelligenz (KI, auch Artificial Intelligence oder kurz AI) hält rasanten Einzug in das Fundraising von gemeinnützigen Organisationen. Immer mehr Fundraiser in NGOs entdecken das Potenzial dieser Technologie, um Spenden effizienter zu sammeln und mit Unterstützern in Kontakt zu treten. In den letzten Jahren hat vor allem die generative AI für Aufsehen gesorgt – etwa in Form von ChatGPT und ähnlichen Tools. Diese KI-Systeme können Texte verfassen, Bilder generieren und Gespräche simulieren. Nonprofits befinden sich dadurch in einer digitalen Transformation: Fundraising-Teams experimentieren mit KI-Assistenten, sei es beim Verfassen von Spendenbriefen oder beim Analysieren von Daten. Die Technologie verspricht eine Revolution im Spendenwesen, doch sie bringt auch neue Herausforderungen und Fragen mit sich. Im Folgenden betrachten wir, welche Möglichkeiten künstliche Intelligenz dem Fundraising bietet, wie gemeinnützige Organisationen sie strategisch einsetzen können und was beim Einsatz von KI zu beachten ist.
KI strategisch einsetzen: Effizienz steigern und Spenden maximieren
Damit KI ihre volle Wirkung im Fundraising entfalten kann, sollte sie strategisch und zielgerichtet eingesetzt werden. Jede Organisation muss zunächst klären, welche Ziele mit dem Einsatz erreicht werden sollen – zum Beispiel Spenden-Einnahmen erhöhen, Verwaltungsaufwand senken oder neue Zielgruppen ansprechen. KI kann helfen, Arbeitsprozesse zu automatisieren und zu beschleunigen, wodurch Mitarbeiter mehr Zeit für wertschöpfende Aufgaben gewinnen. Routineaufgaben wie das Kategorisieren von Spenderdaten oder das Erstellen von Standardanschreiben lassen sich durch KI deutlich effizienter gestalten. Wichtig ist, dass der Einsatz in einen langfristigen Plan eingebettet ist und zur Mission der Organisation passt. Erfolgreiche Fundraising-Teams integrieren KI in ihre bestehenden Abläufe und schulen ihre Mitarbeiter im Umgang mit den neuen Werkzeugen. Erste Erfahrungen zeigen, dass KI in der Tat die Produktivität steigern und Fundraising-Ergebnisse maximieren kann, wenn sie planvoll eingeführt wird. Beispielsweise können Prozesse optimiert werden, indem Spendenverantwortliche von zeitintensiven Tätigkeiten entlastet – so bleibt mehr Raum, sich persönlich um Großspender und Kampagnen zu kümmern.
Generative KI-Tools wie ChatGPT: Neue Möglichkeiten für die Öffentlichkeitsarbeit
Gerade im Bereich Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit eröffnen generative KI-Tools völlig neue Möglichkeiten. Mit Systemen wie ChatGPT können Non-Profits Texte in hoher Qualität quasi auf Knopfdruck erstellen. Ob Fundraising-Mailings, Social-Media-Posts oder Pressemitteilungen – eine KI kann solche Inhalte in Sekunden vorschlagen und so den kreativen Prozess enorm beschleunigen. Und natürlich auch den Spendenaufruf durch praxisnahe Automatisierung maßgeschneidert mit Impact umsetzen. Fundraiser nutzen diese Tools, um Ideenskizzen oder erste Entwürfe zu erhalten, die sie dann redaktionell verfeinern. Ein anschauliches Beispiel liefert die Organisation Gut Aiderbichl: Für eine besondere Kampagne wurden mithilfe von KI personalisierte Horoskop-Texte für potenzielle Spender erstellt. Hierzu kam eine generative KI zum Einsatz, die aus Geburtstagsdaten individuelle Geschichten über Patentiere formulierte. So entstanden 365 einzigartige Texte – ein Umfang, den ein Mensch in kurzer Zeit kaum hätte bewältigen können. Dieses Beispiel zeigt, dass selbst kleine gemeinnützige Organisationen mit einfachen Tools kreatives Fundraising betreiben können. Das zeigen auch Fundraising-Beispiele. Dennoch bleibt der Mensch unverzichtbar: Auch wenn Instrumente Content liefern, müssen Fundraiser die Ergebnisse prüfen, an den passenden Ton für ihre Zielpersonen anpassen und die finale Freigabe verantworten. Richtig eingesetzt, wirken Assistenten in der Öffentlichkeitsarbeit wie ein „Co-Pilot“, der Ideen liefert und Routinearbeiten abnimmt, während die Mitarbeiter den Kurs vorgeben.
Datenanalyse und Vorhersagen effizient: KI versteht die Zielgruppe für Nonprofits
Eine der stärksten Seiten von KI ist die Datenanalyse, die Fundraisern hilft, ihre Target-Groups besser zu verstehen. Moderne KI-Systeme können große Datenmengen über Spender und Spenderinnen durchforsten und Vorhersagen treffen – etwa welche Unterstützer demnächst spenden könnten oder bei wem das Risiko besteht, die regelmäßige Unterstützung einzustellen. Solche KI im Fundraising ermöglicht ein präziseres Spenden-Marketing: Anstatt alle Kontakte gleich zu behandeln, lassen sich durch Vorhersage-Modelle bestimmte Personengruppen gezielt ansprechen. Ein Beispiel liefert Greenpeace Australien/Pazifik, wo eine KI-Software analysierte, welche Dauerspender demnächst abspringen könnten. Das Tool identifizierte gefährdete Förderer, sodass die Organisation proaktiv mit einer persönlichen Kampagne reagieren konnte. In einem Telefonmarathon wurden diese Spender angerufen und für ihre Treue bedankt – mit beeindruckendem Resultat: Die angesprochenen Personen beendeten ihre Unterstützung deutlich seltener als die übrigen, und zusätzlich konnten erhebliche Fördermittel eingeworben werden. Dieses Beispiel unterstreicht, wie KI durch predictive Analytics das Fundraising optimieren kann. Auch für kleinere Nonprofits sind solche Anwendungen zugänglich, da es mittlerweile vorgefertigte KI-Lösungen für Spendendaten gibt. Voraussetzung für zuverlässige Analysen ist allerdings eine gute Datenbasis – nur mit aktuellen, vollständigen und digital vorliegenden Informationen liefert das System sinnvolle Ergebnisse. Getreu dem Motto „garbage in, garbage out“ hängt die Qualität der Vorhersagen direkt von der Qualität der vorhandenen Daten ab. Nonprofits sollten daher in saubere Daten und ein einheitliches CRM-System investieren, um die KI-Tools voll ausschöpfen zu können.
Microsoft Copilot und Künstliche Intelligenz für Non-Profits: Technologie im Dienst der NGOs für Fundraising
Große Technologieunternehmen treiben die Entwicklung von Anwendungen für den gemeinnützigen Sektor voran. Ein prominentes Beispiel ist Microsoft Copilot, ein Assistent, der in die Office-365-Umgebung integriert ist. Dieses System fungiert als digitaler Helfer im Arbeitsalltag von Non-Profits und NGOs: Copilot kann E-Mails an Spender entwerfen, Berichte in Word zusammenfassen, Daten in Excel analysieren oder Teams-Meetings protokollieren. Der Vorteil solcher integrierter Lösungen ist, dass die KI direkt mit den organisationsinternen Daten und Tools arbeitet – Technologie und Daten bleiben im geschützten Umfeld der Organisation. Microsoft betont, dass keine sensiblen Informationen nach außen gelangen, da Copilot innerhalb des eigenen Cloud-Tenants läuft. Dadurch können gemeinnützige Nutzer Funktionen einsetzen, ohne gegen Datenschutzrichtlinien zu verstoßen. Daneben bieten auch andere Unternehmen Tools und Plattformen speziell für Nonprofits an. Viele dieser Angebote zielen darauf ab, Fundraising- und Verwaltungsprozesse zu vereinfachen: von CRM-Systemen mit KI-gestützter Spendersegmentierung bis zu Plattformen, die passende Fördermittel oder Grant-Möglichkeiten automatisch heraussuchen. Zudem profitieren NGOs oft von Sonderkonditionen – etwa MSFT gewährt Rabatte und Fördermittel in Form von Technologiezuschüssen, um den Einstieg in KI zu erleichtern. Dennoch gilt: Bevor man auf ein Tool wie Copilot oder ähnliches setzt, sollte man die eigenen Bedürfnisse und die vorhandene IT-Infrastruktur analysieren. Eine umfassende Digital-Strategie, bei der alle Systeme zusammenspielen, ist der Schlüssel, damit KI ihre Stärken voll ausspielen kann. Wenn alles gut integriert ist, können Fundraiser mithilfe von KI zeitsparender arbeiten, personalisierte Inhalte in großem Umfang erstellen und fundierte Entscheidungen treffen – und so das Fundraising auf die nächste Stufe heben.
Effizienz von Spenden Sammeln durch generative KI ist verführerisch: Ethik und Verantwortung beim Einsatz von KI
Bei allem Potenzial der KI darf die Ethik nicht vernachlässigt werden. Gemeinnützige Organisationen tragen besondere Verantwortung gegenüber ihren Unterstützern und Zielgruppen, weshalb der Einsatz von KI hier mit Bedacht erfolgen muss. Zunächst gilt es, Datenschutz und Privatsphäre strikt zu wahren: Spendervertrauen NGOs sensible Daten an, und diese müssen auch beim Einsatz von KI-Tools geschützt bleiben. Es sollten nur KI-Dienste genutzt werden, die den geltenden Datenschutzgesetzen (z.B. DSGVO) entsprechen und Datensicherheit gewährleisten. Ein weiterer Aspekt ist die Verantwortung, KI fair und gerecht einzusetzen. Algorithmen können ungewollte Voreingenommenheiten (Bias) enthalten – etwa bestimmte Personengruppen bei der Spenderansprache bevorzugen oder benachteiligen. Nonprofits sollten daher die Ergebnisse ihrer KI-Modelle kritisch hinterfragen und gegebenenfalls nachjustieren. Transparenz spielt ebenfalls eine Rolle: Wenn z.B. Chatbots in der Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt werden, sollte klar sein, dass ein automatisiertes System antwortet. Zudem muss die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine wohlüberlegt gestaltet werden. KI kann Vorschläge liefern und Routinearbeit erledigen, aber die endgültigen Entscheidungen – gerade im sensiblen Bereich der Spendengewinnung – sollten Menschen bei der NPO treffen. Viele Fundraiser sehen die Technologie zu Recht als Hilfsmittel, nicht als Ersatz: Die Technologie kann helfen, Prozesse zu optimieren, doch den Aufbau vertrauensvoller Beziehungen und das Verständnis für die menschlichen Bedürfnisse der Unterstützer kann sie nicht vollständig ersetzen. Deshalb ist es sinnvoll, interne Richtlinien für den Einsatz zu entwickeln, Schulungen zum ethischen Umgang mit KI anzubieten und stets einen Menschen als verantwortliche Kontrollinstanz einzubeziehen. So schöpfen Nonprofits das Beste aus der KI heraus, ohne ihre Grundwerte zu kompromittieren. Hier braucht es klare Best Practices im Umgang mit Daten durch Large Language Models und anderen KI-Technologien. Das zeigen auch aktuelle Studien.
Einführung von KI in gemeinnützigen Organisationen: Erste Schritte, Fördermittel und Verbesserungsvorschläge für Digital Tools für KI im Fundraising
Für Nonprofits, die neu in die Welt der KI einsteigen, empfiehlt es sich, schrittweise vorzugehen. Eine durchdachte Einführung beginnt mit kleinen Pilotprojekten in einem überschaubaren Bereich. Zum Beispiel kann ein Team zunächst ein Tool wie ChatGPT testen, um Dankesschreiben oder Newsletter-Artikel zu entwerfen, Personalisierung leisten, segmenteieren oder implementieren. Solche Experimente zeigen schnell, welchen Mehrwert das System bietet und wo noch Verbesserungsvorschläge nötig sind. Parallel dazu sollten die ersten Schritte auch die technische und personelle Vorbereitung umfassen: Ist die Datenbasis ausreichend gepflegt und digital verfügbar? Sind die Mitarbeitenden offen für Neues und bereit, dazuzulernen? Gegebenenfalls ist es sinnvoll, interne Schulungen – real oder per webinar – anzubieten oder externes Know-how hinzuzuziehen, um KI-Kompetenzen aufzubauen. Gemeinnützige Organisationen können außerdem von Erfahrungen anderer Nonprofits profitieren – der Austausch über erfolgreiche KI-Anwendungen oder Stolpersteine beschleunigt die Lernkurve enorm. Beim Start mit KI ist es wichtig, realistische Erwartungen zu setzen: Anfangs mag nicht alles perfekt laufen, und die KI wird eher ein ergänzender Co-Pilot als ein autonomer Wundermann sein. Daher sollte man kontinuierlich Feedback sammeln und Prozesse anpassen. Jede neue Anwendung sollte nach einer Testphase ausgewertet werden: Was lief gut, wo hat die KI geholfen, wo braucht es Nachbesserung? Auf Basis dieser Erkenntnisse lassen sich konkrete Verbesserungsvorschläge umsetzen, um den Einsatz weiter zu verfeinern – egal ob es um Spendenkampagnen, Customer Journey, Analytik, Organisationsentwicklung oder mehr Effizienz geht. Dieser Zyklus aus Anwenden, Evaluieren und Optimieren sorgt dafür, dass die KI Schritt für Schritt besser an die Bedürfnisse der Organisation angepasst wird. Zusammenfassend gilt: Mit einem klaren Plan, informierten Mitarbeitern und einer Kultur der kontinuierlichen Verbesserung kann AI zu einem wertvollen Begleiter werden. So behalten Fundraiser das Steuer in der Hand und nutzen KI, um ihr Fundraising nachhaltig zu stärken – strategisch, effizient und immer mit Blick auf den menschlichen Kern ihrer Arbeit. Wenn Sie mehr über das Thema erfahren möchten, dann stehen wir Ihnen gerne als Fundraising Agentur, CSR Agentur oder Sozialmarketing Agentur zur Verfügung.
Fachliteratur und Internetquellen
McKinsey & Company (2020): AI for Social Good: How Nonprofits Can Benefit from Artificial Intelligence. (Analyse zum Nutzen von KI im gemeinnützigen Sektor)
Stanford Social Innovation Review (2021): Ethical AI for Nonprofits. (Artikel über ethische Leitlinien für den KI-Einsatz in Non-Profit-Organisationen)
Nonprofit Tech for Good (2021): How to Prepare Your Nonprofit for the AI Revolution. (Praxisratgeber zur Einführung von KI in N-GOs)
FundraisingBox Magazin – Karin Sommer (2024): 3 Beispiele: Fundraising-Kampagnen mit KI. (Fallstudien zu kreativem KI-Einsatz im Fundraising)
Blackbaud Institute – Carrie Cobb (2025): The State of Modern Fundraising. (Aktuelle Studie zu KI-Trends und digitalen Erfolgsfaktoren im Fundraising)