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Der blaue Kontinent – Inseln im Pazifik: Wenn Museumsmarketing auf kulturelle Authentizität trifft

Der blaue Kontinent – Inseln im Pazifik: Wenn Museumsmarketing auf kulturelle Authentizität trifft

In enger Zusammenarbeit mit der Museumsleitung des renommierten Überseemuseums Bremen durften wir ein ebenso spannendes wie anspruchsvolles Projekt begleiten: die Namensfindung für die neue Dauerausstellung über die faszinierende Inselwelt des Pazifiks. Nach intensiven Workshops, kreativen Brainstorming-Sessions und einem sensiblen Abstimmungsprozess mit den Kuratoren entstand der poetische Name „Der blaue Kontinent – Inseln im Pazifik“. Wir sind stolz auf diese gelungene Zusammenarbeit im Bereich Kulturmarketing und wünschen der Ausstellung, die seit dem 29. März 2025 ihre Pforten geöffnet hat, großen Erfolg und viele begeisterte Besucher.

Eine Reise durch den größten Ozean der Welt

Die neue Dauerausstellung des Überseemuseums Bremen entführt Besucher auf über 2.000 Quadratmetern in eine Welt, die so vielfältig wie beeindruckend ist. Der Pazifik, der größte Ozean unseres Planeten, beherbergt Tausende von Inseln mit einzigartigen Kulturen, Traditionen und Geschichten. „Der blaue Kontinent – Inseln im Pazifik“ macht diese Vielfalt mit rund 350 Exponaten und zahlreichen interaktiven Stationen erlebbar und zeigt gleichzeitig die aktuellen Herausforderungen auf, denen sich die pazifischen Inselstaaten stellen müssen.

Besonders beeindruckend ist die authentische Herangehensweise des Museums: In enger Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Projektpartnern aus Ozeanien – darunter die National University of Samoa und das Te Papa Museum in Aotearoa Neuseeland – wurde eine Ausstellung geschaffen, die nicht über, sondern mit den Menschen der Region erzählt. Sogar Samoaner wurden direkt ins kuratorische Team eingebunden. Diese partizipative Methode im Museumsmarketing setzt neue Maßstäbe für zeitgemäße Kulturvermittlung.

Zwischen Tradition und Moderne

Die Ausstellung führt durch verschiedene Themenwelten, die das Leben im Pazifik in all seinen Facetten beleuchten. Da ist zum Beispiel das rhythmische „Ta tau“ – das charakteristische Klopfgeräusch der traditionellen Tätowier-Werkzeuge aus Samoa. Was für Europäer oft nur Körperschmuck bedeutet, ist für die Samoaner weit mehr: Es ist getragene Heimat, Identität und kulturelles Erbe. Im Museum können Besucher diese uralte Kunstform hautnah erleben – selbstverständlich schmerzfrei.

Ein weiterer Höhepunkt ist die Geschichte der Kokosnuss, die weit über romantische Südsee-Klischees hinausgeht. Sie erzählt von Handel und Kolonialgeschichte, von Legenden und Lebensgrundlagen, von der Nahrung für den Palmendieb bis hin zum vielseitigen Baumaterial. Die innovative Inszenierung lässt Kokosnüsse scheinbar schwerelos durch den Raum schweben und schwimmen – ein visuelles Erlebnis, das Geschichten auf poetische Weise vermittelt. Besonders beeindruckend ist auch der digitale Wasserfall aus 700 Wörtern für „Wasser“ in verschiedenen pazifischen Sprachen, der die außergewöhnliche sprachliche Vielfalt Ozeaniens veranschaulicht.

Klimawandel als existenzielle Bedrohung

Besonders eindringlich wird das Thema Klimawandel behandelt. Während er in Europa oft nur einen milderen Winter bedeutet, ist er für die pazifischen Inselstaaten eine Frage des Überlebens. Die „Pacific Climate Warriors“ kommen in der Ausstellung zu Wort und vermitteln ihre Botschaft: „Wir gehen nicht unter – Wir kämpfen.“ Diese direkte, unzensierte Perspektive macht die globalen Zusammenhänge des Klimawandels emotional erfahrbar und zeigt, wie effektives Kulturmarketing gesellschaftliche Relevanz transportiert. Dabei integriert die Ausstellung auch das fidschianische Dialogkonzept „Talanoa“ – einen Ansatz, bei dem Teilnehmer ihre Geschichten und Erfahrungen teilen, um gemeinsam zu Lösungen zu finden.

Das Überseemuseum Bremen: Pionier in der Kulturvermittlung

Das Überseemuseum Bremen gehört zu den bedeutendsten ethnologischen Museen Deutschlands und ist seit über 120 Jahren ein Ort der Begegnung zwischen den Kulturen. Mit seiner einzigartigen Kombination aus Völkerkunde, Naturkunde und Handel hat sich das Haus einen internationalen Ruf als innovativer Kulturvermittler erarbeitet.

Besonders bemerkenswert ist der Ansatz des Museums, traditionelle Ausstellungskonzepte zu durchbrechen. Statt eines klassischen Katalogs zur neuen Dauerausstellung entstand ein lebendiges Magazin, das mit Beiträgen von 18 Autoren aus Samoa, Deutschland und der ganzen Welt überrascht und neugierig macht. Diese crossmediale Herangehensweise im Museumsmarketing zeigt, wie zeitgemäße Kulturinstitutionen ihre Reichweite erweitern und neue Zielgruppen ansprechen können.

Dialog auf Augenhöhe

Das Museum versteht sich als Plattform für Dialog und Perspektivenvielfalt. Die Zusammenarbeit mit Kollegen in Samoa, die Entwicklung digitaler Plattformen mit Informationen aus erster Hand und sogar die Rückgabe eines kunstvollen Bootsstevens an die Herkunftsgemeinschaft zeigen, wie verantwortungsvolles Kulturmarketing funktioniert. Hier werden nicht nur Objekte ausgestellt, sondern Beziehungen gepflegt und Geschichten aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt.

Die begleitenden Workshops, Führungen und Ferienprogramme runden das Angebot ab und machen das Museum zu einem lebendigen Ort der Begegnung. Von Tatau-Workshops bis hin zu Diskussionsrunden über den Klimawandel, von einem Walspielplatz mit einer Blauwalfluke zum Herunterrutschen bis hin zur Präsentation des spektakulären Haute Couture-Kleids des samoanischen Designers Eric Blanc (das 2020 auf dem Cover der italienischen „Vogue“ zu sehen war) – das Überseemuseum Bremen beweist, dass modernes Museumsmarketing weit über die klassische Präsentation hinausgeht.

„Der blaue Kontinent – Inseln im Pazifik“ ist mehr als eine Ausstellung – es ist eine Einladung zum Dialog, zum Verstehen und zum Handeln. Ein gelungenes Beispiel dafür, wie Kulturmarketing Brücken zwischen Welten bauen kann.

Hier geht es zur Ausstellung im Überseemuseum in Bremen

 

Natürlich empfehlen wir uns in diesem Zusammenhang auch gerne als Agentur für Museumsmarketing und Agentur für Kulturmarketing.

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