Land Brandenburg ist kreativ gegen Rechte Gewalt
Ein alltäglicher Fall rechter Gewalt. Eine junge Frau mit Kopftuch wird auf der Straße angepöbelt. Leute laufen vorbei. Fenster gehen zu. Niemand sagt etwas, selbst als das Mädchen geschubst wird. Eine Altagssituation aus dem Kurzfilm „Hinschauen erwünscht“, mit dem eine kleine Gruppe Mädchen aus Potsdam ins Rennen gegangen war, um an dem Präventionsprojekt „Wölfe im Schafspelz“ teilzunehmen. Gestern hat das Landeskriminalamt (LKA) Brandenburg in Eberswalde die fünf besten Brandenburger Teilnehmer an dem Bundeswettberwerb ausgezeichnet.
Öffentlich zu sehen sind die Filme zum Thema rechte Gewalt bislang nicht. Der Berliner Medienexperte Stefan Mannes von der Agentur kakoii, der schon länger mit dem LKA zusammen arbeitet, empfahl aber den jungen Kreativen gestern, „ihre Kurzfilme unbedingt ins Internet zu stellen“. Mit Plattformen wie youtube.com erreiche man ein breites Publikum. „Leider tuen dies auch die Rechten, werden schwer erkannt und nur selten gebannt“, sagte Medienexperte Mannes. Das wollen sich die Potsdamer Mädels der Voltaireschule auf jeden Fall zu Herzen nehmen. Immerhin lernen Sie in einer Einrichtung, in der das Thema Medien groß geschrieben wird. (Potsdamer Neuste Nachrichten)
kakoii Berlin hatte mit dem Land Brandenburg bereits eine Reiche von Suchtpräventionsfilmen zum Einsatz in Schulen und Bildungseinrichtungen entwickelt und mit dem Bündnis gegen Rechts in Brandenburg gearbeitet.
Rechte Gewalt in Brandenburg ist ein wachsendes Problem, das die Sicherheit und den sozialen Frieden in der Region bedroht. In den letzten Jahren hat sich das Bundesland zu einem Hotspot für rechtsextremistische Aktivitäten entwickelt, was nicht nur für die betroffenen Gemeinschaften, sondern auch für die gesamte deutsche Gesellschaft alarmierend ist.
Die Zunahme der rechtsextremen Gewaltakte ist durch offizielle Statistiken belegt. Diese Vorfälle reichen von verbalen Hassverbrechen bis hin zu physischen Angriffen und sind über das gesamte Bundesland verteilt. Experten führen diese Entwicklung auf verschiedene Faktoren zurück, darunter wirtschaftliche Unsicherheit, soziale Isolation und eine zunehmende Polarisierung der Gesellschaft. Außerdem nutzen rechtsextreme Gruppierungen das Internet geschickt, um ihre Botschaften zu verbreiten und Anhänger zu gewinnen.
Die Opfer rechter Gewalt sind oft Menschen, die als „anders“ wahrgenommen werden, wie Flüchtlinge, Menschen mit Migrationshintergrund und politisch Andersdenkende. Die Auswirkungen dieser Angriffe sind tiefgreifend und hinterlassen neben physischen Verletzungen auch psychologische Narben bei den Opfern und ihren Gemeinschaften.
In Reaktion auf diese Entwicklung haben die Behörden in Brandenburg Maßnahmen ergriffen, um rechtsextreme Netzwerke zu bekämpfen und Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Zusätzlich werden Präventionsprogramme und Bildungsinitiativen unterstützt, um den Nährboden für rechtsextreme Ideologien zu reduzieren. Der Wettbewerb ist eine davon.
Die Zivilgesellschaft spielt ebenfalls eine wichtige Rolle im Kampf gegen Rechtsextremismus. Viele Initiativen und Vereine engagieren sich aktiv gegen Hass und fördern den interkulturellen Dialog. Sie leisten wichtige Arbeit bei der Unterstützung der Opfer rechter Gewalt und der Förderung eines friedlichen Miteinanders.