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Was Luhmann mit der re:publica zu tun hat

Spätestens seit Niklas Luhmann ist bekannt, dass sich so manche Dinge der Welt in selbstreferenziellen Systemen befinden. Dazu gehört offensichtlich auch die derzeit in Berlin stattfindende re:publica auf der viel von dem diskutiert wird, was gemeinhin als Blogsphäre zbw. Web 2.0 bekannt ist.

Voraussetzung für das Verständnis der dort unter „Kultur“ subsummierten Aktivitäten ist offensichtlich der Besitz eines Apple-Notebooks sowie einer Digitalkamera sowie der Kenntnis der gängigen r-Services wie z.B. Flickr, wo man auf re:publica Digitalbildern Menschen mit Apple-Notebooks bewundern kann, die sich auf ihren Rechnern Digitalbilder von anderen Menschen mit Rechnern auf der re:publica ansehen.

In zahlreichen Veranstaltungen diskutieren A-Blogger vor und mit anderen (B bis F-) Bloggern über das bloggen und darüber ob für das Internet nicht nur vollkommen neue Mediengesetze, sondern eine ganz eigene Medienethik enwickelt werden muss – nun wo die „Zeit der alten Massenmedien vorbei“ ist. Zum Thema Ethik wird hierbei vor allem die offensichtlich für Blogger überraschende „Bedrohung“ mit kommerziellen (Schleich-)werbeangeboten genannt – einem Phänomen das in etwa so alt ist wie die Produktplacements in den Komödien des Aristophanes.

Was letztlich bleibt ist die Hoffnung aus einem Ausbruch aus dem System und auf eine etwas bessere Berichterstattung – gerne auch durch Blogger.

17.4.07 – Nachtrag. Die FAZ hat sich des Themas angenommen und fasst die re:publica sehr unterhaltsam unter dem Titel „So wird das nichts“ zusammen.

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